Eigentumserwerb als Garant für gesellschaftliche Stabilität – CDA-Chef Laumann zu Gast bei der CDU Teck

08.07.2021 | Pressemitteilung

Kirchheim – Karl-Josef Laumannn, der nordrhein-westfälischen Arbeits-, Gesundheits- und Sozialminister, war kürzlich zu Gast in einer Videokonferenz der CDU Teck. Der bekannte Sozialpolitiker diskutierte mit den ca. 30 Teilnehmern über zahlreiche tagesaktuelle Fragen, insbesondere betonte er, wie wichtig es für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sei, dass Menschen auch weiterhin in der Lage seien, Wohneigentum zu erwerben.

Handwerk hat Zukunft – Berufsbild muss attraktiver dargestellt werden

Die Auswirkungen der Coronaviruspandemie auf den Arbeitsmarkt, sieht er als größtenteils überwunden an. Demnach sei die personelle Lage in den besonders betroffenen Branchen, z.B. im Handwerk und der Gastronomie, zumindest was die Beschäftigtenzahlen anbelangt, wieder auf Vor-Corona-Niveau. Die strukturellen Probleme, bspw. der Fachkräftemangel, bestünden jedoch nach wie vor. Dieser würde sich, insbesondere im Handwerk, mit dem Renteneintritt der Generation Ü50 noch verstärken. „Suchst du einen Azubi fürs Büro hast du die Wahl, suchst du einen für die Werkstatt hast du ein Problem“, so Laumann. Grund hierfür sei, dass junge Menschen und deren Eltern oftmals kein zeitgemäßes Bild mehr von handwerklichen Berufen hätten. „Viele Jugendliche kennen nur noch die Schule und den Beruf der Eltern“, so der gelernte Maschinenschlosser. Er sieht die Herausforderung vielmehr darin, den Jugendlichen ein korrektes Bild gewerblicher Berufe zu vermitteln. „Heizungsbauer dürfen nicht dargestellt werden, als würden sie den ganzen Tag Löcher in die Wand stemmen, das sind heute hoch moderne Berufe mit Zukunft“, erklärt der CDA-Chef. Am Verdienst in diesen Berufsgruppen liege die schwierige Nachwuchsgewinnung hingegen nicht. „In meinem Dorf kenne ich mehr Handwerker, die zwei Häuser haben, als Lehrer“, so der NRW-Minister. Einen Lösungsansatz sieht er darin, durch längere Praktika, Jugendliche mit dem Berufsalltag vertraut zu machen.

CDU als Eigentumspartei muss für sozialen Aufstieg stehen

Das größte soziale Problem sei jedoch, dass für Arbeitnehmerhaushalte, aufgrund der galoppierenden Immobilienpreise, kein Eigentumserwerb mehr möglich sei. „Ein Facharbeiter und eine Krankenschwester können sich, selbst in der Peripherie, kein Wohneigentum mehr leisten. Wenn Arbeitnehmerhaushalte sich jedoch kein Eigentum mehr leisten können, wird der Fachkräftemangel eklatant“, so Laumann. Die CDU sei, seiner Ansicht nach, eine Eigentumspartei, die dafür stehen müsse „dass Fleiß und Fortbildung zu sozialem Aufstieg führen“. Wie viel Prozent der Bevölkerung dabei über Eigentum verfügen, sei für ihn auch eine wichtige Frage für die Stabilität der Gesellschaft. „Wer engagiert sich denn gesellschaftlich, z.B. in den Vereinen? Diejenigen, die Heimat gefunden haben! Eigentum trägt somit auch dazu bei, vor einem Abdriften an die Ränder zu schützen“, so der Sozialminister.

Der Vortrag Laumanns verfehlte seine Wirkung nicht, die Teilnehmer waren durchweg angetan. „Karl-Josef Laumann ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und die Probleme offen anzusprechen. Es freut uns, dass er unserer Einladung gefolgt ist, auch wenn dies hoffentlich eine der letzten Videokonferenzen war und wir solche Zusammenkünfte bald wieder in Präsenz veranstalten können“, so der Kirchheimer CDU-Chef Sebastian Schulze in seinem Fazit.

Weitere Zitate der Veranstaltung

Karl-Josef Laumann zu Immobilienpreisen:

„Auch unsere Bauauflagen machen die Häuser 30% teurer als bspw. in den Niederlanden. Dabei wohnen die Niederländer auch nicht schäbig!“

„Häuser werden gebaut als müssten sie 300 Jahre halten, obwohl jede Generation sie umbaut“.

„Auch Mitarbeiter der Landesregierung können es sich nicht mehr leisten, in Düsseldorf zu wohnen“.

Über die Kosten einen Schulabbrecher zur Ausbildungsreife zu führen:

„Es kostet 36.000 Euro, um einen Schulabbrecher ausbildungsreif zu machen, aber sobald er den Gesellenbrief hat, hat er es geschafft. Dann verdient er seinen Lebensunterhalt selbst. Gesellschaftlich lohnt sich das“.

Über das Rentensystem:

„Riester und das 3-Säulen-Modell, aus gesetzlicher, privater und Betriebsrente sind gescheitert, weil die wenigsten kleinen und mittleren Betriebe keine Betriebsrenten zahlen können und die Arbeitnehmer das Geld für private Vorsorge nicht haben“.

Über die Bevorzugung akademischer Ausbildungen:

„Wohingegen ein Medizinstudium für den Studierenden kostenfrei ist, muss eine Meisterausbildung durch Gebühren finanziert werden. Das ist nicht gerecht und muss geändert werden“.


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